Schon in der ersten Schulwoche nach den Ferien war es soweit… am Donnerstag, den 12. September 2024 trafen sich morgens um 04:00 Uhr 23 Schülerinnen und Schüler mit Frau Saur und Frau Lietz am Stuttgarter Flughafen, um ihre lang geplante Reise nach Amerika anzutreten. Nach mehreren Filmen und auch ein wenig Schlaf während des insgesamt zehnstündigen Fluges wollten wir endlich den Flughafen in Detroit verlassen, um unsere Austauschpartner das erste Mal zu treffen. Das lief aber nicht so glatt, weil wir durch einen Feueralarm aufgehalten wurden. Nach einiger Zeit gelang es uns trotzdem, die Passkontrolle zu passieren, und wir wurden herzlich empfangen. Nach ein paar Gruppenbildern und etwas Smalltalk fuhren wir zu unseren Austauschpartnern nach Hause, wo wir so schnell wie möglich ins Bett gingen. Das war trotz der langen Reise durch die Vorfreude und Aufregung schwer.
Am nächsten Tag begann unser erster Schultag, der gleich mit einem Pep Assembly und einem Footballspiel auf uns wartete. Das Ergebnis des Footballspiels und das Mittagessen waren zwar etwas enttäuschend, was unserer guten Laune aber nicht geschadet hat.
Am Samstag fand das jährliche Homecoming statt, bei dem es ein sogenanntes "Moshpit" gab. Einige Schüler hatten Probleme mit dem DJ, der nicht auf ihre Musikwünsche einging. Später am Abend besserte sich die Stimmung jedoch, vor allem dank eines bestimmten Songs (Fe!n). Um ca. 22 Uhr war die Party zwar zu Ende, doch das bedeutete nicht, dass der Tag vorbei war – die meisten gingen zur nächsten Feier. Dort wurde UFC auf einer großen Leinwand übertragen und es gab Snacks in Hülle und Fülle. Wäre es nach uns gegangen, hätte der Tag nie enden sollen.
Den Sonntag verbrachten wir in den jeweiligen Gastfamilien. Einige gingen an einen der vielen Seen in der Umgebung, während andere auf weiteren Partys waren.
Am Montag stand für uns der nächste Besuch der amerikanischen Schule an, wo Handynutzung erlaubt ist. Alles war viel einfacher als in Deutschland und auch das Verhalten der Schüler und Lehrer war ganz anders. Auffällig war jedoch, dass jeder Tag ähnlich war, zumindest was den Stundenplan anging. Während manche das vielleicht mochten, empfanden wir den Schulalltag teilweise als etwas eintönig, da man jeden Tag die gleichen Fächer und Lehrkräfte hatte.
Am Dienstag war ein weiterer Schultag, an dem jedoch ein besonderes Ereignis stattfand: Der VfB Stuttgart hatte sein erstes Champions-League-Spiel seit Jahren – gegen Real Madrid. Das musste natürlich geschaut werden. Obwohl der VfB das Spiel verlor, haben sie eine gute Partie gespielt.
Am Mittwoch machten wir einen Tagesausflug nach Detroit. Wir trafen uns um 7 Uhr morgens an der Schule und fuhren mit einem Bus in die Stadt. Unsere Stadttour begann im Guardian Building, einer alten Bank, die wie eine Kirche aussah. Nach einer ca. zweistündigen Stadtführung und vielen Fotos freuten wir uns, als wir in einem Coney Island "Coney Dogs" essen konnten. Auch wenn die Großstädte in Amerika ungefähr dieselben Einwohnerzahlen wie hier haben (z. B. sind Detroit und Stuttgart vergleichbar), wirken sie viel größer. Die Häuser sind bestimmt genauso hoch wie unsere Hochhäuser, vielleicht noch etwas höher, sehen aber alle so aus, als könnten sie in Gotham City wiedergefunden werden.
Anschließend fuhren wir aus der Innenstadt heraus, um "Greenfield Village" zu besichtigen, ein Freilichtmuseum, das zeigt, wie Städte in dieser Gegend früher aussahen. Hier konnte man beispielsweise in einem alten Model T fahren oder die Erfindungen von Thomas Edison bestaunen. Es blieb außerdem Zeit, um zwischendurch ein Eis zu essen oder verstecken zu spielen. Alle hatten viel Spaß und nach einem schönen Tag in Detroit machten wir uns wieder auf den Rückweg.
Am nächsten Tag war nichts Besonderes geplant. In der Mensa gab es zum Mittagessen Pizza, allerdings nur eine Scheibe. Den Nachmittag verbrachten die Schüler dann mit ihren Gastfamilien oder Freunden und packten ihre Sachen für den bevorstehenden Trip.
Am Samstagmorgen trafen wir uns nämlich um 4:30 Uhr vor der Schule, um dann mit dem Reisebus Richtung Mackinaw City aufzubrechen. Von dort nahmen wir die Fähre nach Mackinac Island. Dort angekommen liehen wir uns alle Fahrräder aus und erkundeten in Gruppen die Insel. Nach einiger Zeit hatten einige Gruppen die Insel umrundet und beschlossen in der Stadt shoppen zu gehen. Dafür hatten wir allerdings nicht sehr viel Zeit, da wir uns nach zwei Stunden Freizeit wieder zusammenfinden sollten, um Fort Mackinac zu besuchen, wo wir sogar eine Muskete demonstriert bekamen. Leider war es danach bald schon wieder Zeit aufzubrechen und so setzten wir uns auf die Fähre, und dann auch in den Bus, um in unser Hotel zu kommen. Am Abend gingen wir in der angrenzenden Stadt zum Pizza essen in ein Restaurant und im Anschluss noch in verschiedene Läden.
Nach einem langen Tag gingen wir müde ins Bett, denn wir mussten am nächsten Tag früh aufstehen, weil wir viel geplant hatten. Zuerst fuhren wir mit dem Bus zu Fort Michilimackinac, das sich im Gegensatz zu Fort Mackinac auf dem Festland befindet. Danach ging es mit dem Bus weiter. Nach zwei Stunden Fahrt und einer Mittagspause bei Arby's kamen wir bei den Sleeping Bear Sanddünen an. Von dort ging es in die Great Wolf's Lodge, wo wir direkt in den an das Hotel angrenzenden Wasserpark gingen. Nach einer erholsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück mussten wir leider bald schon wieder den Weg zurück antreten. Auf dem Rückweg besuchten wir auch noch das Capitol in Lansing, der Hauptstadt Michigans. Das Gebäude war zwar sehr beeindruckend, aber die Tour war ein bisschen langweilig. Dazu kam, dass wir schon wieder hungrig waren, weshalb wir auf dem Rückweg noch kurz bei Calvers anhielten und uns etwas To Go holten.
Die folgenden anderthalb Wochen gingen sehr schnell vorüber. Es waren zwar keine gemeinsamen Ausflüge mehr geplant, doch es wurden trotzdem verschiedene Städte, Freizeitparks und Footballspiele besucht. Am Dienstag war es leider schon wieder Zeit "Auf Wiedersehen!" zu sagen und nach einer sehr schönen Abschiedsfeier (Farewell Party) und einem letzten Abend mit unseren Gasteltern und Austauschpartnern ging es am nächsten Morgen ohne die Amerikaner nach Chicago. Dort angekommen waren wir zwar aufgrund des Abschieds traurig, aber das legte sich relativ schnell, nachdem wir sahen, was uns erwartete. Wir checkten im Hotel ein und dann ging es so schnell wie möglich los, um die Stadt zu erkunden. Wir besichtigten Springbrunnen, verschiedene moderne Kunstwerke und die berühmte "Bean", einen riesigen, wie eine Bohne geformten Spiegel. Abends waren wir alle von den vielen Eindrücken erschöpft und hungrig, weshalb wir uns in einem Restaurant "Deep Dish Pizza", eine Spezialität aus Chicago, bestellten, welche wir sehr genossen haben. Nach diesem tollen Tag ging es relativ schnell wieder ins Bett, denn am nächsten Tag warteten noch mehr spannende Aktionen auf uns. Eine dieser Aktionen war eine Bootstour auf dem Chicago River. Während der Bootstour erfuhren wir sehr viele spannende Fakten über die Geschichte Chicagos und zu den verschiedenen Hochhäusern. Am Nachmittag stand ein Besuch der Aussichtsplattform des Hancock-Towers an. Oben angekommen, bot sich uns eine unglaubliche Aussicht auf die Skyline Chicagos, die Vororte und natürlich Lake Michigan. Auf der Plattform verbrachten wir einige Zeit und nutzten unter anderem auch eine Attraktion, bei der man sich in Glasfenster stellen konnte, die dann langsam nach außen geneigt wurden, bis man geradeaus nach unten auf die Stadt schaute. Die Zeit auf dem Tower hat uns allen sehr viel Spaß gemacht, deswegen haben wir uns auch nicht gewundert, als es schon wieder Zeit war, runterzugehen, um zu Abend zu essen. Am nächsten Morgen trafen wir uns, um den Vormittag wahlweise im Shedd Aquarium oder im Museum of Contemporary Art zu verbringen. Beide Optionen stellten sich als ein großartiges Erlebnis heraus und wir hatten in unseren Gruppen eine sehr schöne Zeit, bevor wir uns wieder trafen, um den letzten Nachmittag zusammen zu genießen. Dies taten wir, indem wir an einen der Strände gingen, wo wir Football spielten oder einfach chillten. Wir aßen noch ein letztes Mal in den USA zu Abend, bevor es Zeit war, unsere Koffer zu packen.
Am nächsten Morgen ging es direkt mit dem Bus zum Flughafen. Dort angekommen hatten wir noch einige Zeit, bis der Flug losgehen würde, die wir mit Essen oder Shoppen verbrachten. Um ca. 16:30 Uhr ging es dann auch mit etwas Verspätung nach Frankfurt los. Der Flug verging sehr schnell und bevor wir uns versahen, waren wir schon in Frankfurt und dann auch bald in Stuttgart, wo wir glücklich waren, unsere Familien wiederzusehen.
Alles in allem war der Austausch eine unglaubliche Erfahrung, die keiner von uns je vergessen wird. Hier würden wir uns als Schüler gerne noch einmal sehr herzlich bei Frau Saur, Frau Lietz und Herrn Engler und beim ganzen Organisationsteam bedanken, ohne die dieser Austausch nie hätte stattfinden können. Ihr habt so viel für uns getan, damit wir diese unglaubliche Zeit erleben konnten – vielen Dank!
Pepe Steltner 10c, Nils Wanner 10c, Kilian Kraus 10c, Rosa Mertens 10a
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