Mit Geld im Mund lügt man nicht...

LuT-2022_089
So hieß das Theaterstück des Literatur- und Theaterkurses der Kursstufe 1, das zweimal in der EMMA – der Cafeteria des Mörike-Gymnasiums – aufgeführt wurde. Freitags zur Uraufführung kamen die Kursstufe und die 10klässler, und am Samstagnachmittag gab es eine weitere gut besuchte öffentliche Premiere.

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Die elf Schüler*innen und ihre Lehrerin Maren Rukatukl schrieben, inszenierten und spielten ein Theaterstück, das eine Geschichte von zerplatzten Träumen und Enttäuschungen erzählt. Wie in einer klassischen Tragödie spitzt sich alles zu und endet in einem Konflikt, der aber nicht aufgelöst wird, denn das Stück überlässt es den Zuschauerinnen und Zuschauern, sich den Schluss auszudenken. Aber der Reihe nach:  ...


Da ist eine Tochter, die von ihrer Mutter enttäuscht ist, weil sie sich nicht bei der Realisierung ihrer beruflichen Träume unterstützt fühlt. Obwohl sie eine begabte Tänzerin ist, die an einer renommierten Tanzschule angenommen wird, besteht die Mutter darauf, dass die Tochter einmal die Apotheke, die seit Jahrzehnten von Familienhand geführt wird, übernehmen soll. Aylin Dönmez, die die Tochter überzeugend spielte, zeigte in dieser Rolle ein großes Talent als Tänzerin und Schauspielerin.



Die Mutter ist eine rührige Apothekerin, die von ihrer neuen Liebe enttäuscht wird, weil der Mann sie in ihrer größten Not im Stich lässt und die Beziehung am Mobiltelefon beendet. Bravourös spielte Leni Keller diese facettenreiche Figur – einerseits Geschäftsfrau und Mutter, die die Träume ihres Kindes völlig übergeht und um ihre wirtschaftliche Existenz kämpft, und andererseits die Frau, die das kleine Glück in der Zweisamkeit sucht.


Und da ist der schüchterne Polizist, der seine Schüchternheit überwindet, um mit seiner Traumfrau zusammenzukommen, aber schließlich erfährt, dass sie einen Einbruch inszeniert und die Versicherung betrügt. Die Traumfrau entpuppt sich als Kriminelle. Besonders die Kennenlernszenen zu Beginn setzte Finn Gleitze sehr einfühlsam und überzeugend um.




Aber das Stück lässt Raum für Entwicklung: Während die Liebesgeschichte mit dem Polizisten unschön endet, kommen sich Mutter und Tochter näher. Die Mutter inszeniert einen Einbruch und heuert dabei unwissentlich die eigene Tochter an, die aus Geldnot beim Unternehmen rent-a-thief arbeitet, um die Gebühr für die Tanzakademie aufzutreiben. Die Mutter erkennt, dass sie ihrer Tochter einen Lebensweg aufgezwungen hat, der nicht der richtige war. Aber dann hört man schon die Polizeisirenen und vermutlich ... Tja, das blieb eben offen. 


Auch wenn es im Stück um geplatzte Träume, Enttäuschungen und unerfüllte Erwartungen ging, die Erwartungen der Zuschauer wurden weit übertroffen. Sie wurden in den Bann einer Geschichte gezogen, die schwungvoll inszeniert war. Die Kleinkriminellen wirkten lässig, die Kunden der Apotheke und die Vermieterin kaltschnäuzig, und die Tanzlehrerin übte ihren Beruf mit Leidenschaft aus. Auch die Kollegin des Polizisten hätte man sich gut im Tatort am Sonntag vorstellen können. Abgerundet wurde die gute Geschichte durch stimmige Musik und Toneffekte, die das bewährte Technikteam, bestehend aus Patrick Nas und Alexander Halm, gekonnt einsetzte. Dass das mitreißende Theaterstück dem Publikum gefiel, zeigte es mit tosendem Applaus.

Lieber Literatur- und Theaterkurs, liebe Maren, vielen Dank für eure tolle Arbeit.

Von Ulla Saur


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